Der findevogel des Blogs „Mein kunterbuntes Bloghaus “ hat ein sehr inspirierendes Bild als Sonntagsrätsel online gestellt.

Ich weiß nicht, wie es anderen beim Betrachten des Waldausschnittes geht, aber ich sehe z.B. Folgendes:


Sie drangen immer weiter in den Wald vor. Angstvoll blieben sie eng beieinander und versuchten gleichzeitig nach allen Richtungen Ausschau zu halten. Bisher schienen sie hier ganz alleine. Die Stille war fast unheimlich.

Obwohl die Waldflora jener glich, die sie von zu Hause kannten, fühlte sich nichts an, wie es sollte. Und es war kein einziger Vogel zu hören oder zu sehen. Es gab keine Insekten am Boden oder in der Luft, keine Spinnfäden oder Mäuselöcher. Und schon gar keine Zeichen oder Wege, die auf anderes menschliches Leben hinwiesen.

„Mir ist das hier unheimlich. Ich wünschte, wir hätten diese Reise nie gemacht…“

sagte der größere der beiden Männer müde.

Der andere blieb verärgert stehen:

„Wann hörst du endlich auf zu jammern. Das hilft jetzt auch nicht weiter. Wir müssen das Beste daraus machen.“

Schweigend und schwitzend stapften sie hintereinander weiter.

Plötzlich tat sich eine Lichtung vor ihnen auf und da stand doch tatsächlich ein hölzerner Anhänger, grün angestrichen, mit einem kleinen Fenster auf der ihnen zugewandten Seite. Ein Wohnwagen? Dafür war er zu unwirtlich, zu spartanisch und dunkel. Wohl eher eine fahrbare Jagdkanzel.

„Siehst du! Wir sind nicht alleine hier. Wo es Jäger gibt, gibt es auch Menschen. Wir finden sicher bald ….“

Ein leichtes Beben des Bodens ließ den Schmächtigeren abrupt verstummen. Beide standen starr vor Schreck am Rande der Lichtung und warteten, ob das Zittern unter ihren Füßen aufhören würde. Doch es verstärkte sich und ein tiefes Grollen kam hinzu, das immer lauter wurde.

Die beiden rückten ganz nahe zusammen und wagten nicht sich von der Stelle zu rühren, obwohl ihnen ihr Instinkt sagte, sie sollten entweder ein Versteck finden oder rasch die Flucht ergreifen. Erschöpfung, Neugierde und nackte Panik hinderten sie daran, sich zu bewegen. Was immer es war, ES kam näher.

Der Größere erhob langsam die schweißnassen Hände, um sich die Ohren zuzuhalten. Da tauchte aus dem Dickicht eine galoppierende Herde riesiger „Tiere“ auf. Elefanten gleich und doch waren sie grün, augenlos und mehr dem Pflanzen-als dem Tierreich zuzuordnen. Niemals hatte sie so etwas zuvor gesehen. Büsche, die blind, mit ohrenbetäubendem Getrampel geradewegs auf sie zurasten.

Viel zu spät fingen die beiden an zu rennen.

Die Jagd hatte begonnen.