So ein Katzenleben kann ein recht gemütliches sein – sofern man als feline Hoheit ein warmes Zuhause und halbwegs fleißiges Personal hat. (Den Ansprüchen genügend ist letzteres zwar nie wirklich, aber Perfektion ist wohl nur von Katzen selbst zu erwarten)

Besonders wichtig im Leben einer Katze ist der liebste Schlafplatz. Jener meines Katers ist – wenig überraschend – der Platz der Maus. Also der Computermaus.

Ich weiß nicht, ob er es weiß, aber vielleicht wäre ihm auch ein anderer Platz ganz angenehm, wenn das Ding nicht gerade Maus genannt würde. Mäuse ziehen Katzen ja sozusagen an, würde man aber zum Beispiel liebevoll „Standardeingabegerät für die graphische Benutzeroberfläche“ zu dem Ding sagen, mit dem unser Hirn mit dem Computer kommuniziert, dann wäre das Problem vielleicht sogar lösbar. So aber gibt es jeden Tag den Kampf ums Revier: Maus vs. Katze.

Das alleine ist aber noch gar nicht das Hauptproblem.

Ich habe längst gelernt, um den schlafenden Kater herumzusteuern. Das ist zwar für mein Handgelenk und die Schultermuskulatur nicht das beste, aber wo ein Kater und sein Wille, da führt kein anderer Weg daran vorbei.

Das wirklich schwierige an der ganzen Sache ergibt sich immer erst, nachdem ich den Kater vorsichtig (und zum wiederholten Male – er schnalzt ja zurück an seinen bevorzugten Platz wie ein Gummiringerl) zur Seite geschoben habe und dann die Maus für den Bruchteil einer Sekunde alleine lasse mit dem Raubtier.

Nehmen wir an, ich wollte etwas auf der Tastatur schreiben, oder brauche meine Hand gerade für etwas anderes als die Umklammerung der Maus. So schnell kann ich gar nicht „Muh“ oder „Mäh“ sagen – wobei natürlich fraglich ist, was ich mit diesen Tierlauten ausdrücken wollte – schon hat sich der Kater auf die Maus gelegt.

Das alleine wäre jetzt auch noch kein Drama, aber – und jetzt kommt das wahre Dilemma – der Kater vollführt dabei mir völlig unbekannte Click-Kombinationen und plötzlich habe ich einen geteilten Bildschirm oder die Tabs sind alle herausgelöst in einzelne Fenster oder es öffnen sich Anwendungen, die verdächtige Operationen ausführen wollen.

Ich, als geistig hoch überlegener Mensch, brauche dann minutenlang, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen, was mir mittels verzweifelter Versuchs-und-Irrtums-Testreihen, viel Nervosität und einer riesigen Portion Glück letztendlich zumindest meistens gelingt.

Mein Kater vollbringt also technische Leistungen, von denen ich noch nicht einmal wusste, dass meine IT Ausstattung dazu in der Lage ist – und das alles im Halbschlaf und nur mit den Bauchmuskeln!

katzeschlaeftgarten
Katze bei der Arbeit?