Ich weiß ja nicht, welche Gedanken Euch so durch den Kopf gehen, wenn Ihr unterwegs seid. Mein Gehirn schreibt manchmal Blogeinträge. Einfach so – ratatata – drängen sich einzelne Sätze, ganze Textblöcke wohlformuliert in den Vordergrund und rufen danach, aufgeschrieben zu werden.
Nur schade, dass ich unterwegs meist keine Möglichkeit habe, sie auch wirklich schriftlich festzuhalten. Ich habe mir nämlich sagen lassen, dass es weder die Polizei noch die anderen Verkehrsteilnehmer schätzen, wenn man statt zu lenken und auf die Straße zu achten, Notizen für seinen Mamablog macht.
Audioaufnahmen meiner wertvollen Formulierungen sind auch keine Option, weil ich im Auto auf der Rückbank die Kinder sitzen habe und mein eigenes Wort sowieso nicht verstehen würde oder gerade öffentlich unterwegs bin, sowieso keine Hand frei habe („Bitte sich festzuhalten“ – heißt es bei den Wiener Linien) und nicht so gerne „my every thought“ allen Passanten mitteilen will.
Also, verlasse ich mich auf mein Gedächtnis. Termine aufschreiben? Brauche ich nicht, ich habe ja das Hirn immer dabei. Die besten Sätze für eine Geschichte notieren? Ein paar Mal im Geist wiederholt und jederzeit abrufbar.
So war das einmal. Jetzt ist es offenbar nicht mehr so.
Heute morgen auf dem Weg in die Arbeit hatte ich eine fast geniale Idee für einen kurzen Beitrag, der mit den Worten „Kennen Sie das“ oder alternativ „Kennt ihr das?“ enden sollte. Ich beglückwünschte mich zu dem Einfall und der perfekten Wortwahl und lieferte die Kinder im Kindergarten ab. Und seither kann ich mich nur noch an die Frage am Schluss erinnern, aber nicht mehr an den wesentlichen Teil, den Hauptteil, die Pointe!
Nein, ganz so stimmt es auch nicht.
Beim Abholen der Kinder aus dem Kindergarten hatte ich plötzlich eine Erleuchtung und mir fiel wieder ein, was es war, das ich schreiben wollte. Erfreut jubelte ich innerlich: „Ach, das war es, genau! Ganz klar! Welch großartiger Zweizeiler!“ Und gleich darauf verwickelten mich meine zwei Töchter in ein Gespräch und – schwups – weg war der Gedanke wieder.
Kennt Ihr das?
Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, habe ich oft Ideen für meinen Blog. Manchmal unterhalte ich mich lange mit Misi und dann fallen mir seine Geschichten auch Zuhause wieder ein. Allerdings stehe ich Zuhause oft dumm in der Gegend herum und denke, was wollte ich gerade? Wollte ich nicht etwas? Oder stehe ich nur so herum? Und das schaffe ich ganz ohne Kinder. Als meine Kinder klein waren, wäre ich nie auf die Idee gekommen nur für mich zu schreiben oder so. Und das könnt Ihr so ganz nebenbei, mit all Euren Kindern, Männern und Berufen! Respekt!!!! Regine
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Ich träume manchmal, dass ich die Lösung für ganz dringende Weltprobleme und Antworten auf Fragen, die die Welt bewegen, gefunden habe. Ich bin total begeistert und sicher, dass ich das nie wieder vergessen werde, gerade weil es so unfassbar einfach ist.
Und dann wache ich auf, und ich weiß nicht mal mehr, welches Problem ich nachts gelöst habe …
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😉
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Ja, ja, kenne ich. Man liegt abends im Bett, eine Idee schießt in den Kopf und man denkt noch, hoffentlich weiß ich es morgen noch. Dann wacht man auf und drnkt, was war da noch?
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Allerdings! Genauso!
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Ich hätte vermutlich die genialsten Beiträge auf meinem Blog, wenn ich das, was mir unterwegs im Auto etc. geniales einfällt an Inhalten, aber vor allem an Formulierungen, jemals niederschreiben könnte. Das gelingt leider nicht, mein Gedächtnis ein Sieb. Mir fällt Multitasking zusehends schwerer. Vielleicht ist das mit über 40 so, vielleicht setzt mein Hirn auch wegen des Schlafmangelso regelmäßig aus. Auf jeden Fall ist das erfolgreiche erledigen mancher Aufgaben bei gleichzeitigem Geschnatter zweier Kinder immer öfter zum Scheitern verurteilt.
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Ich schreibe beim Radfahren ganze Blogbeiträge. Die sind aber auch meistens weg, wenn ich daheim ankomme. Oder es bleiben nur Bruchstücke übrig. Die Brillianz vom ersten Mal erreiche ich selten jemals wieder.
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Aber es kommen noch immer tolle Beiträge zustande 😉
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Vielen lieben Dank, liebe M. Mama! 😀
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Ja, das kenne ich nur zu gut. Und nicht nur mit Sätzen und Satzfragmenten. Die mir momentan leider überhaupt nicht in den Sinn kommen, weil das Hirn dafür gerade keine Kapazitäten frei hat. Also keine Sätz im Kopf, keine Blogbeiträge. Noch nicht mal die Chance, dass mir etwas wieder einfällt habe ich da.
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Ich bin auch fest der Meinung, dass Kinder Gedanken entziehen um aus der Aufmerksamkeit Lebenskraft zu ziehen.
Früher dachte ich: „Oh, ein Schmetterling“
Heute denke ich: „Oh, ein Schm…LASS DAS LIEGEN!!!“
😀
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Hihi! Genau so ist es 🙂
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😂😂😂 als würde man mutieren 😉😊
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Oder noch besser: „Muttieren“ 😂
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😉
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Ich bin ja derzeit wirklich muttiert, da E mich seit Neuestem gerne „Mutter“ ruft. Dummerweise reagiere ich darauf noch nicht wirklich, bin noch nicht so konditioniert/muttiert darauf wie auf „Mama!“ 😉
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Ich finde Mutter oder Mutti nicht wirklich schön – so heisst meine Schwiegermutter 😂
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Ich mag Mutter auch nicht. Bei mir ist das immer die Mama. Mutter klingt distanziert. Mama klingt warm und herzlich und nach dem Lieblingsessen.
… seltsame Assoziationen habe ich manchmal …
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Ich mag Mami noch lieber – so nennen mich meine (und in Gedanken wahrscheinlich manchmal ganz anders 😉 …..)
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