Am letzten Sonntag im Monat ist es wieder Zeit für das Projekt „12 Monate„, welches  vom Zeilende dankenswerter Weise ins Leben gerufen wurde.

Das ganze Monat über werfe ich immer wieder Blicke auf unseren alten Kirschbaum und überlege, wie ich euch ein bisschen daran teilhaben lassen kann, wie er da so in unserem Garten steht, als Stütze für Mensch (und seine Schaukeln) und Tier – neben Hummeln und Bienen erfreuen sich besonders Vögel und Eichhörnchen an seiner Existenz. Letztere beiden zeigen sich aber auch äußerst fotoscheu bzw. ich mich zu langsam, zu blind für die gut getarnten Sänger oder einfach zu kameralos, um sie endlich einmal schön abzulichten. Erst kürzlich lauschte ich einem wunderbaren Abendkonzert, konnte den Solisten aber einfach nicht im Astwerk ausmachen. Dafür kam mir dann dieser hübsche Amslerich vor die Linse, der aber gewiss nichts mit dem Lied zu tun hatte, weil Amsellieder neben Taubengurren und Spatzengetschilpe die einzigen Vögeltöne sind, die ich einwandfrei zuordnen kann:

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Diesmal möchte ich das vergangene Monat in ein paar Bildern Revue passieren lassen. Denn dank der Aprilwetterkapriolen zeigte sich unser Garten innerhalb weniger Tage so unterschiedlich wie er das normalerweise nur über Wochen hinweg im Wechsel der Jahreszeiten tut:

Bei sommerlichen Temperaturen waren Anfang April die ersten Schneebälle auf dem Baum zu sehen:

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Frühlingsgefühle stellten sich ein, sogar schon Sommervorfreude und etwas Panik, angesichts der Feststellung, dass die ältere Tochter aus der Sommerkleidung des Vorjahres definitiv herausgewachsen ist. Doch dann passierte Folgendes: Aus diesem Anblickapril-baumschnee3a

wurde innerhalb eines Tages dieser:

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Aus den Blütenschneebällen wurde echte, kalte, matschige. Aus den Schneereminiszenzen so richtiger Schnee und auch richtig viel davon, mitten im April:

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Nach einer Woche war das (verkehrstechnisch desaströse und für die Natur zum Teil verheerende) Spektakel wieder vorbei. Die Sonne befreite den Garten und alles rundherum von den Schneemassen,

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ich konnte meinen Platz in der Nestschaukel wieder einnehmen und durch das Geäst des Kirschbaums in den Himmel hinauf blinzeln.

Während die Abendsonne die Rinde der westlichen Äste glänzen lässt,

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suche ich nach den letzten Blüten. Ob es heuer wohl Kirschen geben wird?

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Es heißt abwarten. Die Hummeln sind wieder unterwegs und die Sonnenuntergänge künden schon von wunderbar langen, lauen Sommerabenden, die wir unter unserem alten Kirschbaum verbringen werden.

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