Die Logik ist etwas ganz Wunderbares. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Punkt. Überholt werden auf der Autobahn von einem Drängler, wenn man bereits 130 km/h fährt? Völlig unmöglich. Schneller als erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist nicht drin. So oder so ähnlich funktioniert das in der Theorie.

In der Praxis ist die Logik natürlich ein Hund. Ich mag Hunde. Und Logik. Außer sie wird gegen mich verwendet. Bei Hunden ist das gewöhnlich auszuschließen.

Neulich fiel beim Ausräumen des Kindergartenrucksacks ein kleines, abgerissenes, buntes Stück Papier heraus, das ich umgehend im Altpapier entsorgen wollte. Mit den Resten der Bastelarbeiten von E könnten wir mittlerweile den halben Ort im Winter beheizen, wäre das nicht völlig unökologisch. Recyclen ist besser.

Als ich besagtes Stück Abfall gerade in den Papiersammelsack fallen lassen wollte, kam E mit ihrer lebendigen 4-jährigen Fantasie im Gepäck ums Eck gehüpft und rief entsetzt:

Nein, Mama! Das ist mein Schlüssel! Der muss in meinem Rucksack bleiben!

Beschämt habe ich den Fetzen wieder eingepackt. Kinderauto/wohnungs/zauberschlüssel sind ernst zu nehmen. Papierstückchen, und seien sie auch auf noch so viele kleine Stückchen zerrissen, gelten bei Kindern weder als kaputt noch als Mist. Damit kann man noch ganz viel anfangen.

Logisch.

Knabbern wir jedoch gemeinsam Salzgebäck, Gemüseschnipsel oder dergleichen, dann gilt natürlich: Jedes Ding, das nur im entferntesten abgebrochen ausschaut, also keine perfekte Form hat, der ein kleines Stück fehlt, ist Mist. Das kann man unmöglich (selbst) essen.

Logisch.

(Also bekommt es die Mama. Die Logik dahinter will ich mir gar nicht überlegen.)

knabbern
Rundes Knabberzeug – Kugeln, die perfekte Form – würde man meinen. Aber wehe, sie haben eine Delle …