Bei Tante Tex geht es diesmal ganz schön gruselig, sogar blutrünstig zu. Das Story-Samstag-Thema lautet „Gefährliche Erde„: „Ich würde mich freuen, wenn ihr mir tierische Abenteuer schreibt, in denen die naive Aliencrew den Wesen unserer Erde unterliegt.

Tiere sind ja den Menschen schon in vielem überlegen, bei Aliens kann das dann ganz andere Dimensionen annehmen, vermute ich, zum Beispiel so (Spoiler: wirklich blutrünstig wird es auf meinem „Mama“-Blog nicht 😉 )


Die Menschen waren kein großes Problem gewesen. Man versprach ihnen ewigen Reichtum und Schönheit und schon ließen sich Millionen ins All schießen. Dass das dafür notwendige ewige Leben nicht im Angebot enthalten war, entging den meisten ebenso wie die Tatsache, dass das Projekt der Errichtung des Zielflughafens aufgrund gravierender Baumängel und Fehlplanungen nach 27 Generationen zu Grabe getragen worden war und statt eines florierenden Raumkreuzungspunktes einfach ein schwarzes, gähnendes Nichts auf die Reisenden im äußersten Quadranten der Nachbargalaxie wartete.

Ein paar menschliche Exemplare hatten man auch in den Zoos untergebracht, um den eigenen Nachkommen die Freude über die Naivität der irdischen Vormieter zu erhalten.

Ratten und Viren – alles erledigt. Der Kampf, den die Menschheit gerade dabei war zu verlieren, war für sie gerade Mal ein Kinderspiel gewesen. Jetzt waren sie die Herrscher auf dem blauen Planeten und sie machten es sich so richtig gemütlich:

Schicke Häuser, teure Klamotten, schnelle Autos, alles picobello. Ja, ihre Spezies war eine weitentwickelte und doch hatten sie sich ein hohes Maß an Eitelkeit und Oberflächlichkeit bewahrt. Allen philosophischen und SF-lastigen Vorstellungen der Menschen zum Trotz. Zur friedlichen Beherrschung der Welt bedurfte es keiner vollends vergeistigter, hochmoralischer Kräfte. Nahezu hirnbelastungsbefreite It-Girls regierten die Geschicke ihrer Gesellschaft. Ihre einzige Schwachstelle war eine Allergie, die erstmals auf diesem Planeten in Erscheinung trat. Sie waren allergisch auf Katzenhaare.

Was den menschlichen Hausfrauen in alten Zeiten eine lästige Plage, den Katzen selbst natürlich ein wahrer Segen gewesen war, wurde der außerirdischen Besatzungsmacht schließlich zum fatalen Verhängnis. Ein Katzenhaar im Essen – päng! – schon explodierte der Alien und alle jene, mit denen er jemals Kontakt gehabt hatte. Die Vernetzung unter den Aliens war gigantisch, auch wenn es keine sichtbaren Verbindungen gab. Das Netzwerk, das ihre Gesellschaft zusammenhielt, vergaß nichts. Keine Freundschaftsanfragen unter Heranwachsenden, keine kurzen aufmunternden Daumen-hoch-Gesten unter grundfreundlichen Passanten. Das alles galt bereits als Vernetzung ersten Grades und war für immer und ewig gespeichert. So kam es also, dass Katzenhaare – die von den Aliens in falscher Übersetzung menschlicher Überlieferungen nur „Ha!“ statt Haar genannt wurden – die an schwarzen Kleidchen hängengeblieben oder in die hinterste Ritze des Hauses gerutscht waren, nach und nach zu einem Massensterben unter den Außerirdischen führte. Päng, päng, päng! und weg waren sie.

Und die Moral von der Geschichte: Katzen lassen sich ihren Platz als heimliche Herrscher nicht streitig machen! Und die Menschen? Ja, die haben noch ein paar Lichtjahre Zeit, um den eingeschlagenen Kurs zu ändern.