Die innere Uhr hat schon so manchen vergessenen Weckruf wett gemacht, ist also durchaus ein positives Feature, das wir in uns tragen. Außer natürlich man quert die Zeitzonen. Dann gaukelt einem die innere Uhr vor, man wäre noch immer in der alten Zeitzone , der Tag wird zur Nacht, die Nacht zum Tag und alles ist verquer.

Kinder leben sowieso in einer anderen Zeitzone als ihre Eltern. Ihre innere Uhr ist den elterlichen Pflichten diametral entgegengesetzt:

Da war ich vier Jahre lang fast durchgehend zu Hause und die Kinder wachten morgens spätestens, allerspätestens um 6 Uhr auf, sonntags sogar noch früher. Ausschlafen ist schließlich nur für … hm … andere.

Bei der Zeitumstellung beschloss die 1.5-Jährige sogar, dass sie die Stiegen im Finstern auch schon ohne erwachsenen Begleitschutz gehen kann und stand dann bereits um 5 Uhr morgens, wahrhaftig vor Stolz strahlend, vor meinem Bett.

Aber das Silvesterfeuerwerk, auf das ich sie extra vorbereitet hatte, damit sie der Lärm nicht zu sehr erschrecken würde, haben sie seelenruhig einfach verschlafen.

In der Karenz war ich ein echter (unfreiwilliger) early bird. Jetzt, da ich zurück bin im Berufsleben, haben die Kinder entdeckt, dass ihnen der Tag nicht davon läuft, wenn sie länger als bis 6 Uhr im Bett bleiben. Mit dieser Erkenntnis als sanftes Ruhekissen schlafen sie seelenruhig bis mindestens 7 Uhr. Jetzt, wo ich als notgedrungener early bird gerne früh mit ihnen das Haus verlassen würde, da der von mir angepeilte Zug nicht auf mich wartet! *seufz* bahnhof-bergDamit wir es zu einer halbwegs vernünftigen Zeit in den Kindergarten schaffen, muss ich meine Kinder nun also manchmal wirklich wecken! Das ist eine völlig neue Erfahrung für mich und – so meine Vermutung – nur eine Phase, die rein zufällig mit meinem Wiedereinstieg zusammenfällt.

Immerhin steigt mein Blutdruck dadurch in der Früh rasch in Höhen, die man eigentlich nur schwindelfrei erklimmen sollte. Ich kann mich also nicht darüber beklagen, morgens nicht in die Gänge zu kommen. Allerdings macht es meine Versuche, halbwegs zivilisationstauglich unter Menschen zu gehen, auch mitunter zunichte. Gestresst, verschwitzt, genervt trifft es eher.

Naja, die Tage sind kurz, nicht einmal die Sonne steht früh auf. Im Sommer wird dann alles wieder anders sein und dann gibt es hier, auf meinem Blog, wahrscheinlich einen Artikel, der heißt:

The early bird catches no rain / is down the drain

oder so ähnlich. Und in dem Blogbeitrag werde ich mich dann darüber beschweren, dass die Kinder so früh aufstehen, dass ich morgens noch nicht einmal in Ruhe duschen kann.

Wetten?