Frauen wird ja häufig unterstellt, dass sie Multitasking beherrschen: Bügeln und fernschauen, einkaufen und telefonieren, sich anziehen und darüber jammern, dass sie nichts anzuziehen haben, tratschen und Kaffee kochen. O.K., ersteres machen angeblich auch Bücher-Junkies, sofern es sich dabei um Literatursendungen handelt und letzteres lässt sich heutzutage mit einem einzigen Knopfdruck erledigen. Allerdings müssen dabei noch die Assoziationen an Hollywood-Beaus wie George Clooney verdrängt werden, womit man fast bei einer Dreifachbelastung der Hausfrau angelangt ist.
In Schul- und Studienzeiten habe ich gerne gleichzeitig Hausaufgaben gemacht und nebenbei meine Lieblingssendungen geschaut. Das Ergebnis ließ sich trotzdem sehen. Aber ehrlich gesagt dauerte die Erstellungszeit der Hausaufgabenlösung immer mindestens die Sendezeit + nachträgliche Momente voller Konzentration. Ohne Ablenkung wäre ich also um einen Faktor X=Dauer der Fernsehsendung schneller gewesen.
Als Mutter sollte mir Multitasking allerdings tatsächlich bereits in Fleisch und Blut übergegangen sein, aber manchmal führt es einfach nur zu solchen Szenen:
Morgens vor dem Frühstück
Noch schnell den Geschirrspüler ausräumen und dabei gleich den Tisch decken.
Das Resultat: 1 zerbrochene Glasschüssel, geschätzt 100 Glassplitter in der Müslidose sowie fein verstreut auf dem Fußboden, den Sesseln und den Küchenschränken.
Diesem special effect folgt sodann ad-hoc eine mindestens 5-minütige Staubsaugereinlage mit mehrsprachigen Flüchen.
Der Erziehungseffekt: Die Kinder lernen, dass auch Mütter nur Menschen sind (Überraschung!), denen auch einmal etwas kaputt geht und erfahren darüber hinaus wie lustig es klingt, wenn man verschiedene Fremdsprachen mischt
Morgens nach dem Frühstück
Das Kindergartenkind wird vor dem Verlassen des Hauses noch schnell aufs Klo geschickt. Die Mama nützt die Zeit, um sich im Badezimmer eine Frisur auf den Kopf zu zaubern.
Das Resultat:Wie ein alter Leierkasten rattert die Mama die Anweisungen herunter, in dem völlig sinnlosen und kontraproduktiven Bestreben, das Geschehen dadurch zu beschleunigen: „Wenn du fertig bist Hände waschen! Mit Seife! Und Hände abtrocknen!“ Mama glaubt dadurch alles unter Kontrolle zu haben und cremt sich dabei das Gesicht ein – mit der Haarpflegelotion.
Der Einwirkungseffekt: Sagen wir es einmal so – spannende Momente für die Haut, wirre Erlebnisse für das Haar.
Herrlich, es ist so toll, deine Geschichten zu lesen. Entspannend und mir stets ein Lächeln auf die Lippen zaubernd. Dannke😁LG Ela☕
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Immer gerne 😉
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Irgendeinen Effekt muss der Conditioner ja haben.
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Jaha(ar) 😉
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Ich für meinen Teil kann vom Bügeln zwar nach wie vor nur abraten, aber Haarpflegelotion im Gesicht ist in der Tat super. Wenn man Haare im Gesicht hat. 😉
Aber tröste dich: Momentan brauche ich dafür nicht einmal Kinder im Haushalt, um so etwas zu machen. ^^
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*grins* Ja, morgens alles schnell, schnell geht auch schnell schief 😉
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Mein Tag hat mit Deinem Text schon wieder gut begonnen. Danke für diesen herrlichen Einblick!! Ich habe meinem Mann auch schon mal völlig übermüdet die Milchflasche fürs Baby gereicht.
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Hehe! 😀 Da würde unser Zwerg aber sofort protestieren – ist ja IHRE Milchflasche 😉
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