Kinder lieben meistens ihre Omas. Oft gibt es auch eine Lieblingsoma.

Nun ist es bei uns so, dass wir eine Oma öfter besuchen als die andere, weil die Distanzen einfach sehr unterschiedlich sind. Bei der weiter entfernt lebenden Oma zeigt E daher eine gewisse Scheu, wenn wir zu Besuch sind.

Ich wollte E die Scheu etwas nehmen, indem ich erzählte, dass die Omas als unsere Mamas früher uns, also mir und meinem Mann, auch Bücher vorgelesen, mit uns gespielt und gezeichnet und uns getröstet haben und sie das jetzt für ihre Enkelkinder tun wollen.

E nickte eifrig, um zu zeigen, dass ihr das schon klar wäre, und beeilte sich, mir zu versichern:

Sie ist ja sehr, sehr lieb, aber aaalt!

Immerhin weiß ich jetzt, dass es noch junge Leute mit Respekt vor dem Alter gibt. Und wenn meine Tochter einmal nicht das tut, was ich ihr sage, tröste ich mich nun insgeheim damit, dass ich in ihren Augen nur deshalb noch keine absolute Respektsperson bin, weil ich halt noch nicht „wirklich alt“ bin. (Im Geiste bleibe ich sowieso immer jung und idealistisch, wenn schon nicht rebellisch  😉 )



Wenn wir schon beim Thema Oma sind:

Mir fällt da sofort Kuchen ein, weil es den bei den Omas scheinbar immer vorrätig gibt. Omas und Kuchen – das gehört zusammen wie Nikolaus und Nüsse.

Ich selbst backe auch gelegentlich. Nämlich immer dann, wenn es sich aufgrund eines feierlichen Anlasses nicht vermeiden lässt. Dann suche ich digital und analog nach einem leckeren Rezept, das möglichst einfach ist. Eigentlich in der Reihenfolge: 1.einfach (Zutaten, die ich kenne und wenn möglich zu Hause habe) 2. lecker.

Ich darf trotz meiner nicht sonderlich ausgeprägten Back-und-Kochleidenschaft mehrere Bücher voller Rezepte für Kuchen und Torten mein eigen nennen. Vegan backen ist übrigens viel leichter als man mitunter meinen würde – nur sollte man, so wie wohl bei jedem Rezept, das man zum ersten Mal ausprobiert, mindestens einen Probelauf einplanen, damit der Teig letztendlich die gewünschte Konsistenz aufweist.

Ich betrachte dann jedenfalls seitenweise verschiedenste Köstlichkeiten: Bilder von Torten mit Creme oder ohne, bunte Glasuren oder nur mit Zucker bestreut, Verzierungen aus Früchten, Mandeln oder Marzipan, marmorierte oder mehrschichtige Kunstwerke, Gugelhupf oder Blechkuchen. So viel Auswahl!

Und dann kommt meine Tochter und reduziert die Menge an Möglichkeiten auf zwei:

Es gib Schokoladekuchen und Kuchen ohne Schokolade

wobei die Existenzberechtigung des letzteren tatsächlich fraglich ist.