Derzeit tragen meine Beiträge gerne englische Titel, z.B. hier und da. Vielleicht liegt es daran, dass die Rückwärtszählübung¹ am Kalender bis zur Rückkehr in die Arbeit begonnen hat und der Flair der großen Stadt und der internationalen Kollegen bereits wieder gelegentlich bis in das kleine verschlafene Nest zu mir herüberweht – in Form von vielen, vielen Überlegungen bezüglich Work-Life-Balance-Mirakel, einem unterschriebenen Dienstvertrag und einer funkelnagelneuen To-Do-Liste. Letztere pflege ich nur dann zu erstellen, wenn es wirklich brenzlig wird, weil sich Notwendigkeit und Dringlichkeit einander auf die Füße treten.
Die Karenz geht langsam, aber sicher ihrem Ende zu. Für eine Bilanz der letzten Jahre zu Hause mit den Kindern ist es noch zu früh. Für viele Dinge, die noch bis zum Wiedereinstieg erledigt werden sollten, aber bald schon fast zu spät.
Hier also die wichtigsten Punkte auf meiner Jetzt-geht’s-bald-wieder-los-aber-es-gibt-noch-viel-zu-tun-bis-dahin-To-Do-Liste inklusive der Ergebnisse meines Brainstormings bezüglich eventueller Lösungsansätze. Vielleicht ist ja dann für die Leserschaft auch der eine oder andere Tipp dabei. Oder ihr habt Tipps für mich, betreffend der folgenden Ziele:
- Weg-Zeit-Optimierung, um den Pendelaufwand zwischen Zuhause, dem Kindergarten und der Arbeitsstätte zu reduzieren =>
- Zeitmaschine erfinden oder alternativ
- Pilotenschein machen und einen Privatjet des Typs „Mama-Force-1“ günstig auf einer Internetplattform erwerben
- Die alte Figur wieder erlangen =>
- siehe Zeitmaschinen-Projekt!
- Andernfalls käme noch eine Reduktion des täglichen Schokoladekonsums bei gleichzeitigem regelmäßigem Bauch/Bein/Po-Training infrage, aber ich hoffe doch sehr auf die Zeitmaschine. Wenigstens den ersten Teil, nämlich „alt“, habe ich ja schon ganz gut hinbekommen (wie man hier nachlesen kann)
- Gelassenheit gegenüber dem Chaos zu Hause entwickeln, da realistischerweise mit einem Teilzeitjob noch weniger Zeit für den Haushalt übrig bleibt =>
- ??? vielleicht ein superschneller Yogakurs, oder schließt das eine (Highspeed) das andere (Yoga zur Entspannung) aus?
- ??? Halluzinogene Drogen sind ja leider von der Lösungsmenge ausgeschlossen …hmpf
- Fremd- und Programmiersprachenkenntnisse deutlich erweitern:
- SuFF – der Stapel ungelesener Fachliteratur und Fremdsprachenwörterbücher ist bisher ja leider das einzige was sich jeweils zu Beginn der Karenz schlagartig in einem Anflug optimistischer Verblendung erweitert hat =>
- Mit den Kindern in C++ zu sprechen!
- Rückkehr zu einem Leben unter erwachsenen Menschen =>
- nicht ständig alles kommentieren, was man gerade tut:
- „Die Mama muss nur ganz schnell am Computer etwas machen – siehst du? Ja, das ist so lustig, tippsel, tippsel“
- „Lasst die Mama für einen Moment in Ruhe, sie muss einen gaaaanz wüchtigen Zettel ausfüllen!“
- „Die Mama geht nur ganz schnell auf’s Klo und nein, ich habe keine Angst, dass ich hineinfalle…“
- Keine Kinderlieder anstimmen, wenn gewisse Triggerworte fallen (Elefant, Kuckuck, Apfel …) – O.K., das sollte sich eigentlich von selbst ergeben, da ich weder in einem Zoo arbeite noch Gerichtsvollzieherin bin. Nur das Obst in der Kantine erscheint mir jetzt potentiell als „gefährlich“
- Diskussionen nicht mit „Ich bin deine Mutter und du tust, was ich dir sage!“ abwürgen
- Klotüre abschließen!
- nicht ständig alles kommentieren, was man gerade tut:
- Passwörter für die Systeme in der Arbeit wieder in Erinnerung rufen =>
- Wunder sollen ja gelegentlich geschehen …
¹ Rückwärtszählübung: auch ein schönes Wort und es enthält üääü, das sollte man sich für Scrabble merken!
Besonders schwierig dürfte sich wohl die Rückkehr zu einem Leben unter erwachsenen Menschen gestalten. Während man vielen das Erwachsensein bei genauem Hinschauen ansieht (oder es zumindest erahnen kann), ist das Verhalten oft weniger eindeutig. Da können leicht Mama-Programmierungen getriggert werden. 😉 [Was aber – zumindest für unbeteiligte Dritte und Vierte – einen nicht unbeträchtlichen Unterhaltungswert mit sich bringt]
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Stimmt, in manchen Besprechungen kommt man sich ja tatsächlich vor, wie am Spielplatz: „Mama! Der hat mir die Schaufel weggenommen!“, „Mama, der geht von der Rutsche nicht runter!“ 🙂
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Und das allseits beliebte „Mama, der hat mich mit der Schaufel von der Rutsche gehauen!“. Aw.
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Dafür gibt’s dann aber eine Runde im Winkerl-Stehen, was wiederum in Büros beliebt ist, solange man die Kaffetasse mitnehmen darf 😉
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Stehempfang für Winkerladvokaten.
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Eben. Im Prinzip können dir die Erfahrungen vom Spielplatz da nützlich sein. Die Schwierigkeit ist nur, das Vokabular vom Spielplatz auf den „Spielplatz“ sinngemäß zu übertragen. 🙂
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ah! oder in dieser Tradition – nehehehe, mit Moustache und Fernglas 😉
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Du solltest dich auch anderen Aspekten zuwenden, Em. So etwa, wenn irgendwo im Gebäude ein Getränk verschüttet wird. Psychologisch empfiehlt es sich, dass du, wenn du es irgendwo hörst, dorthin läufst, auf das Malheur zeigst und im Stil eines 50er Jahre Bösewichts „Ha-a-Ha-a!“ rufst. Du solltest vorsorglich einen Zylinder tragen.
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Zylinder, sehr schick! So wird die Marlene-Dietrich -> Madonna Tradition auch im neuen Jahrtausend fortgesetzt 😉
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Ich hätte den Schwepunkt auf „verschütter! und ich muss nicht saubermachen!“ gelegt. Du bist so gesellschaftlich verantwortungsbewusst.
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Unterhaltsam geschrieben, ist aber wahrscheinlich wirklich eine ziemliche Herausforderung. Aber du schaffst das schon, nur die netten Blogtexte werden wohl weniger werden. Vielleicht lässt sich das dann mit der Zeitmaschine doch in den Griff bekommen. Eine höchst verlockende Vorstellung zwischen den Zeiten in die Tasten zu hauen 🙂
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Eine hervorragende Idee: Zwischenzeitliches Bloggen, ohne ein Gestern oder ein Morgen, einfach aus dem Jetzt oder wo/wann immer man sich da dann eigentlich gerade befindet – hm?
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Ich glaube, all deine Probleme könnten sich mit dem Zeitmaschinen-Projekt klären lassen. Nur deinen Kindern auf die Schnelle noch bilingual zu erziehen könnte schwierig werden. Vielleicht solltest du lieber auf PHP umschwenken, um eine ‚moderne‘ Mama zu sein?
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Ui, ich habe die Punkte „noch cooler & endlich modern“ werden ganz auf meiner To-Do-Liste vergessen!!! Wird gleich ergänzt 😉
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Was das Weg-Zeit-Problem angeht, könntest du endgültig zur Helikopter-Mutter werden. Die haben ein eingebautes Flug-Aggregat. 😉
Was: „Diskussionen nicht mit „Ich bin deine Mutter und du tust, was ich dir sage!“ abwürgen“ angeht, denke ich, dass du es dennoch probieren solltest. Erspart dir womöglich viel Ärger. 😉
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Helikopter! Dass mir das nicht selbst eingefallen ist, tz, tz! Naja, liegt wohl daran, dass ich beim Rumschwirren immer mit dem Kopf hoch in den Wolken bin oder so …
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Wie bitte? Ist C++ etwa nicht die Muttersprache der Kinder? 😀
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Unverantwortlich, ich weiß – tz, tz. Aber falls ich einmal Zwillinge bekomme, die ich dann Pascal und Python nennen würde, weil es sowohl für Buben als auch für Mädels passt – die würde ich dann gleich zweisprachig erziehen, versprochen 😉
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Hm, besser als Drillinge, Placebo, Nocebo, und Bonobo.
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