Bei uns ist das Fußballfieber ausgebrochen.

Das wäre während einer EM nichts Verwunderliches. Nun verhält es sich aber so, dass ich mich für Passivsport (also anderen beim Ausüben von Sport zuzusehen) noch weniger begeistern kann als z.B. für das Putzen der Toilette. Letzteres ist leider eine Notwendigkeit, ersteres zum Glück weitestgehend dauerhaft vermeidbar. Während Großevents leide ich natürlich ein wenig, weil überall, allerorten, tage- oder gar wochenlang nur über Sport, Sport und nochmals Sport berichtet wird. Gähn! Da kann ich die halbe Zeitung gleich ungelesen dem Altpapier anvertrauen.

Mein Mann ist da anders. Er verfolgt Rennen und Meisterschaften und könnte sogar länger darüber dozieren, würde ich ihn nicht immer mit einem „Too much information!“ abrupt stoppen. Mir reicht die Info, ob Österreich noch dabei ist oder ob Deutschland/Spanien/Frankreich/Brasilien schon wieder gewonnen hat. Wobei ich gerade vermute, dass die Südamerikaner zur EM gar nicht eingeladen wurden. Oder qualifiziert man sich für so etwas? Wie auch immer. Seit Australien am Eurovision Song Contest teilnimmt, ist der Name der Veranstaltung ohnedies nur noch Makulatur.

Wie geht es bei uns nun also zu, wenn der Fußball regiert? Ländertipps? Strategische Überlegungen bzgl. Gruppen? Von wegen! Außer sie kommen auf die Idee, meinen Mann zu fragen. Doch der kommt – wie schon erwähnt – bei diesem Thema selten zu Wort.

Bei uns wird im Haus nicht gekickt wie ein David Alaba, sondern wie eine Conni! Jawohl! Das kleine Bilderbuchmädchen hat es wieder einmal geschafft. Seit wir „Conni spielt Fußball“ zu Hause haben, versucht auch E ein Fußballchampion zu werden und das Tor zu treffen. Letzteres bewegt sich praktischerweise mit der 3-Jährigen einfach mit und ist immer genau dort, wo der Ball gerade landet – der Phantasie sei Dank.

In der spannenden Geschichte rund um Connis Weg zum Jugendliga-Star wird das arme Mädchen von einem Mitspieler ganz gemein geschubst und bekommt daher einen Freistoß. Eine Szene, die es wert ist, nachgestellt zu werden.

E: „Mama, kannst du mich bitte ganz gemein schubsen!“

Ich: „Natürlich, gerne mein Schatz!“ [wenn ich schon um ein Foul gebeten werde; ich gebe ihr einen leichten Klaps auf den Oberarm]

E: [begeistert] „Ich bekomme einen Freistoß, weil mich die Mama ganz gemein geschubst hat!“

Daraufhin nimmt E Anlauf und versucht mich energisch umzustoßen!

Ich [überrascht von dieser Aktion]: „Aber ein Freistoß bedeutet doch, dass du mit dem Ball auf das Tor schießen darfst, nicht dass du mich stoßen sollst!“

E [offensichtlich enttäuscht]: „Ach so ….“