Eine Nachricht, die mir  Der Einsiedler auf meinem Blog hinterlassen hat, führt mich zu einem Thema, das mir tatsächlich sehr wichtig ist und welches vielleicht das eine oder andere Mal schon auf meinem Blog durchschimmerte:

Wie behandeln wir („unsere?“) Tiere?

blogger, die auf ihrem blog als verantwortungsvolle tierfreunde zu erkennen sind und ihre lieben vierbeiner auch fair und mit respekt behandeln,
bekommen den “fair zu pfoten award” verliehen

 

Dass der Einsiedler, der vor Jahren in Südspanien sein Zuhause aufgeschlagen hat und es zur Zuflucht für Tiere machte, deren Schicksal sonst wohl recht fraglich wäre (wie ich seinem außergewöhnlichen Leben und Blog, sowie einem Video über sein „Campogeno“ entnehme), von den eigenen Vierbeinern der Blogger spricht hat mich zunächst ein wenig verwundert.

Einerseits, weil eine Einschränkung der Haus- und Hoftiere auf jene mit 4 Pfoten/Beinen z.B. Vögel ausschließen würde, andererseits weil mein idealistisches Hirn kurz eine Tautologie vermutete:

Eine faire und respektvolle Behandlung der eigenen Tiere ist doch eigentlich eine Selbstveständlichkeit.

Mitnichten!

Viel zu oft erfährt man von gegenteiligem Verhalten. Und das, was ans Tageslicht kommt und es bis in die Schlagzeilen schafft, ist wohl nur ein Bruchteil dessen, was sich an Leid (beabsichtigt, fahrlässig oder auch im Bemühen, Gutes zu tun) tatsächlich abspielt.

Oftmals ist das Leid direkt vor unserer Nase, aber sogar im Rahmen des gesetzlich Erlaubten. Zum Beispiel Kaninchen in „Ställen“, die kaum größer sind als die Tiere selbst. So etwas sieht man am Land gar nicht selten in den Gärten – reingequetscht zwischen dem geräumigen Wintergarten und dem privaten Kinderspielplatz, der ein gesundes Austoben des Nachwuchses in behüteter Umgebung  ermöglicht. Klar, der Mensch braucht Platz und nimmt ihn sich auch. Viel Platz. Wer würde schon in einem einzigen Zimmer von der Größe eines kleinen engen WCs sein Leben fristen wollen? Die Kaninchen beschweren sich auch nicht. Weil sie es nicht können. Sie leiden still, zur Bewegungslosigkeit verdammt. Ihr (kurzes) Leben lang.

Es stinkt einiges zum Himmel. Ganz besonders auch die Massentierhaltung. Davon kann ich mich bei den „richtigen“ Windverhältnissen hier im Ort selbst überzeugen. Es schnürt einem die Luft ab, wie wenig frische Luft (und natürlich Platz) eingepferchten Hühnern in Bodenhaltung zugestanden wird. Wobei das Wort Bodenhaltung an sich schon die Bandbreite an Grausamkeiten, die wir Menschen für unsere sogenannten Nutztiere bereit halten, vermuten lässt. Welcher Vermieter würde in der Zeitungsannonce extra darauf hinweisen, dass der Raum auch einen Boden hat? Das wird doch als selbstveständlich vorausgesetzt – nicht aber bei dem, was wir Tieren zumuten.

Tierleid ist tatsächlich ein Thema, bei dem ich keinen Spaß verstehe. Trotzdem werde ich mich bemühen, die Fragen des Fair zu Pfoten-Awards nicht ganz knochentrocken zu beantworten. Obwohl, wer es kurz und ganz ohne Hintergrundrauschen haben will:

Katze – Tierarzt/Bekannte – 95/5

Letzteres sind nicht mein Alter und mein IQ!

Noch eine Anmerkung bevor ich zu den Details komme:

Da der Rechtsbeistand meiner tierischen Mitbewohner die Sichtung meines Blogs auf tierethisch bedenkliche Dinge und vor allem Peinlichkeiten noch nicht abgeschlossen hatte als ich den Artikel veröffentlichen wollte, und auch der Beantwortung meiner wiederholten bescheidenen direkten Anfragen, ob eine Nennung der echten Namen der Tiere für letztere o.k. wäre, immer wieder geschickt auswich, ersetzte ich ihre tatsächlichen Namen Prinzessin, Wutzibär und Floritz kurzerhand und vorsichtshalber durch beliebige Pseudonyme.


Was für Tiere leben bei dir, oder um welche Tiere kümmerst du dich?

Also, einmal abgesehen von den 8- und noch-mehr-beinigen (grusel!), die mir gelegentlich im Keller über den Weg laufen, habe ich auch Tiere im Haus, um die ich mich gerne kümmere.

Ich übergebe das Wort kurz an meine Mitbewohnerin – nennen wir sie hier der Einfachheit halber einfach ‚Miss Esperanza‘:

„Ich bin eine Katze.

Eine besonders schöne noch dazu.

Damit wäre eigentlich schon alles Relevante gesagt. Wir Katzen sind die Krone der Schöpfung, Meister des Ignorierens menschlicher Erziehungsversuche und die Stars des Internets.“

Und? Hast du nicht etwas vergessen?

„Ach so, ja. Also, kleine schreiende Kinder mag ich ja nicht so besonders und seit du Mutter bist, bin ich gar nicht mehr der Mittelpunkt der Familie und ..

Nein! Doch nicht DAS, JETZT, HIER auf einem Mama-Blog!!! Psst! Das andere!

„Hm, ach ja, Kater gibt es auch noch, die mir als Gesellschafter zugemutet werden. Ich bräuchte sie ja nicht, aber die waren sozusagen bei der Wohnungseinrichtung mit dabei als ich einzog, damals vor Jahren, nach meinem Unfall …“

Womit wir zu Frage No. 2 kommen:

Wie hast du die Tiere bekommen, oder woher kommen die Tiere?

Kater No.1 war auch tatsächlich meine allererste Katze (nach einer Reihe verschiedenartiger Nagetiere, liebenswerter Vögel und großartiger Hunde – allesamt aus Tierheimen oder „Abgabetiere“). Er kam zu mir, weil der Sohn der Besitzerin anscheinend ganz plöztlich stark allergisch auf den felinen Mitbewohner reagierte: Anruf eines Bekannten am späten Vormittag eines lange zurückliegenden Tages:

„Möchtest du nicht vielleicht eine Katze, weil …blabla…?“ – „Nein, eigentlich nicht. Nur im Fall, dass ihr gar niemanden findet, bevor ihr sie in ein Tierheim gebt, melde dich noch einmal. Also nur im Notfall.“

Nachmittags war ich stolze Besitzerin eines 1-jährigen Katers.

Kater No.2: wurde durch aufwendiges Casting á la DSDS (Dich sucht der Schnurli) oder GNTM (Get a New Tomcat for Mama) aus einer ganzen Reihe von Bewerbern als Gesellschaft für No.1 ausgewählt. Irgendwann danach gelangte ich zu der Einsicht, dass No.1 eigentlich am liebsten Menschen mag und mit anderen Katzen nicht so viel anzufangen weiß, aber da hatte sich No.2 schon eingelebt …

DIE KATZE aka „Miss Esperanza“: Wurde zu einem Tierarzt gebracht, um sie einschläfern zu lassen, da sie nach einem nicht operierten Beckenbruch (einige Zeit davor) nicht mehr gehfähig war. Der Tierarzt erkannte zum Glück, dass dem Tier mit einer Schmerz- und Bewegungstherapie sowie einer lebensrettenden OP geholfen werden konnte und suchte selbst einen neuen Platz für sie und voilá, meine „Männer“ bekamen eine weibliche Vorgesetzte – also sie wurde ihnen einfach vor die Nase gesetzt. Laufen und springen kann sie übrigens wieder ausgezeichnet, sie ist sogar noch aktiver als die anderen …

Bist du Veganer oder Vegetarier?

Ja und ja.

Wobei einige Veganer hier aufschreien könnten:

Wer vegetarisch isst, ist/isst eben nicht vegan.

Ich weiß, man kann es ganz puristisch angehen, und das habe ich selbst jahrelang betrieben. Aber ich bin pragmatischer geworden. Früher hätte es die laschen 5% (vegetarisch) nicht gegeben. Doch hier am Land habe ich leider nicht mehr die derzeit in den Städten wie Schwammerl aus dem Boden schießenden veganen Supermärkte vor der Nase. Sogar in dem einzigen Lebensmittelgeschäft bei uns im Dorf werden die veganen Angebote mehr, aber ich kann es inzwischen trotzdem wieder mit meinem Gewissen vereinbaren auch einmal etwas „nur“ Vegetarisches zu essen. Wie auch immer.

Von meiner Grundeinstellung her bemühe ich mich um ein veganes Leben aus ethischer Überzeugung und das schon länger als es den derzeitigen Hype darum gibt.

Offen gesagt, halte ich von Kategorisierungen in Bezug auf Lebenseinstellungen nicht viel. Ich brauche kein Etikett für das, wie ich lebe. Wichtig ist, dass ich mich informiere, z.B. darüber woher mein Essen, meine Kleidung stammen, wie sie „produziert“ werden und dass ich Verantwortung für meine (Konsum-)Entscheidungen übernehme, für das, was ich tue oder auch unterlasse.


So und zum letzten Teil:

Fair zu Pfoten Award – Verleihung

„Verleihe auch du den “fair zu pfoten award” an faire tierfreunde, die du kennst.“

Ich gebe den Award gerne an zwei sehr sehens/lesenswerte Blogs weiter

Mehr als Grünzeug wobei schon im Untertitel des Blogs „Vegan leben – eine Reise“ die Andeutung der Antwort zu Frage 3 sanft mitschwingt

Farina Grassmann, ein Blog mit sehr schönen Naturbildern, oftmals auch mit einem kritischen Auge auf das, was die Schönheit des Abgebildeten bedroht


Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben!

Ich wünsche Euch und euren Haustieren (so ihr welche habt) noch einen schönen Tag!