Nachdem ich bar jeden Gewissens, mit schlechtem Halbwissen die von Random Randomsen gestellten Liebster Award-Fragen beantwortet hatte, brachte mich Zeilenendes Kommentar mit einem Zeugma auf einen weiteren fruchtbaren Gedanken.
Bevor jetzt die werten Leser empört die Nase rümpfen, weil es so klingt, als würde es hier gleich ordentlich zur Sache gehen und sich Dinge abspielen, die nicht auf einen Mama-Blog gehören, möchte ich beruhigen: Es geht nur um Ideenklau … und anderes, pädagogisch Wertvolles, nur im Sinne der KINDER natürlich – also alles im grünen Bereich.
Grün, grün, grün – das ist auch eines (in der musikalischen Form, die mir gerade durch den Kopf geht, sind es eigentlich schon 3 Wörter, aber sei’s drum) der Stichworte, um endlich die Kurve von der Einleitung zum Hauptteil zu kriegen:
Zeilenende fasste meine Anworten auf zwei unterschiedliche Fragen mit den folgenden Worten zusammen:
[…] Die Vorstellung eines Blogs als Brokkoli, der den Peer Gynt pfeift […]
O.K. Ich hatte diese Kombination eigentlich nicht vor Augen, aber sie lässt mich auch nicht mehr los. Und so machte ich denn, was jede anständige Mutter tun würde: Ich – nein, ich kochte nicht sofort Brokkoli, obwohl meine Tochter ihn mag. Das wäre zu plastisch und unspektakulär, als dass ich darüber schreiben würde (wie ich schon an anderen Stellen festgehalten habe: ich schreibe nicht über Essen, Rezepte, selbst Gekochtes, Gebackenes etc.). Ich rief vielmehr bei einem Fernsehsender an und schaffte es durch Charme, Witz und hormonell unterlegte Weinkrämpfe sofort einen Termin beim Programmchef (PC) zu bekommen.
Im Gebäude des Fernsehsenders:
PC: Guten Tag, Frau …? [streckt mir die Hand entgegen]
Ich: Grüß Gott! Mein Name sei Mama. [Wir schütteln uns die Hände]
PC [deutet auf einen freien Stuhl vor seinem Schreibtisch und schaut auf die Uhr]: Was kann ich für Sie tun? Ich habe leider nur 5 Minuten Zeit …
Ich: Ich habe 2 Kinder.
[PC sieht mich verständnislos an.]
Ich: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen konnten für mich. Ich habe früher so gerne ihre Programme geschaut, jetzt …
PC [unterbricht mich]: Entschuldigen Sie Frau Mama, aber warum genau wollten Sie diesen Termin? Ich habe leider wirklich nur ganz kurz …
Ich: Oh ja, natürlich. Da komme ich einmal dazu, mit einem erwachsenen Menschen zu sprechen, nachdem ich tagein, tagaus nur putze, wasche, Kinder hüte …aber ich verstehe. Ich habe ja früher auch in einem Büro gearbeitet als …
PC [etwas barsch]: WORUM geht es?!
Ich [erschrocken ob des rüden Tons]: Ich habe eine Idee für eine neue Sendung!
PC: Wirklich?! [mustert mich kurz und murmelt dann] Na, da sind Sie ja auch die einzige weit und breit ..
Ich [strahlend]: Ein singender Brokkoli!
PC: Wie bitte?
Ich: Ein singender Brokkoli! Für die Kinder!
PC: ???
Ich: Na ja, sie wissen doch: Was ist gesund und gut für Kinder? Na? Richtig: Gemüse! Und Brokkoli ganz besonders. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen …
PC: Ich verstehe noch immer nicht …?
Ich: Ein Kinderprogramm mit einem singenden Brokkoli. Er singt natürlich klassische Sachen. Also, richtige Klassik meine ich, Mozart, Brahms, Beethoven. Die ist ja bekanntlich auch so gut für die Entwicklung des Gehirns der Kinder!
PC: Und wie soll dieser Brokkoli genau ausschauen?
Ich: Also, grün natürlich. Sie wissen doch wohl was Brokkoli ist, oder? Hat ihre Mutter…
PC [unterbricht mich schon wieder]: Nein, ich meine, ja, natürlich. Aber welches Format soll diese Sendung denn haben? Was wird da gemacht außer gesungen? Spiele oder ein Quiz? Und sind es animierte Figuren, echte Schauspieler in Verkleidung?
Ich [unsicher]: Ach so. Ich hatte eigentlich angenommen, dass das Ihre Experten dann ausarbeiten… Beim Titel hatte ich an so etwas wie „Brokkoli, dein klasser Freund“ gedacht.
PC grunzt unbeeindruckt.
Ich: Oder wir pimpen es etwas auf. [Überlege kurz]. Ein englischer Titel, natürlich! Heutzutage muss ja alles einen englischen Namen haben. Also vielleicht „Veggie Meets Music“?
PC schüttelt den Kopf, schaut wieder auf die Uhr, steht auf.
Ich [rasch]: Oder noch cooler, so etwas in der Art ‚Hip Hop meets Classic‘. Ich habe das gemocht, als ich noch jung, äh, seeehr jung war. Es könnte ja ….[hoffe auf einen kreativen Geistesblitz] ….“Bro Broc And His Classical Gang“ heißen?
PC [öffnet die Türe]: Wenn sie einen konkreteren Vorschlag ausgearbeitet haben, schauen Sie doch einfach noch einmal vorbei.
Beim Hinausgehen raunt er seiner Sekretärin zu: „Wenn die Frau Mama wieder anruft, um einen Termin zu vereinbaren, sagen sie ihr, dass ich leider verhindert bin. Dauerhaft!“
Nun bin ich zwar fernsehmäßig nicht wirklich im Bild. Aber ich finde das Konzept genial. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die beispielsweise mit Teletubbies um eine echte Kindheit betrogen wurden. Vielleicht ließe sich das Konzept besser verkaufen, wenn man einen Brokkoli fände, der dieses hübsche Rondo à Carpaccio sänge:
Am besten würde sich, finde ich, schon echter Brokkoli machen. Ich meine, was soll an einem verkleideten Schauspieler schon gesund sein? Aber den Brokkoli könnte man verkleiden. Passend zur jeweiligen Musik. Etwa mit Perücke als Barokkoli, oder… 🙂
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Hervorragende Marketing-Ideen! Der echte Brokkoli könnte als zerstreuter Professor auftreten, weil er sich bei den Aktivitäten wohl etwas zerbröseln wird – hmm, da bekomme ich gleich Hunger 🙂
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Genau. Der darf ruhig etwas zerbröseln. Erstens muss der gegart sein. Man will den Kindern ja keinen Rohling zumuten (da könnte man gleich politische Sendungen im Kinderprogramm bringen). Und der Professor Brokkoli wäre gewissermaßen ein Vorbild in positiver Zerstreutheit. Zerstreut durch Aktivität im Hier und Jetzt und nicht durch weltferne Gedankengespinste…
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Ich fürchte, da müssen wir aber was anderes als die Wut über den verlorenen Groschen nehmen. Den dürfen nur Elefanten und Zoodirektoren spielen, ansonsten werden meine Kindheitserinnerungen garstig 😉
Apropos garstig: Ich finde das garstig, dass dieser PC unsere großartige Idee nicht haben wollte. Hast du es schon bei RTL2 probiert? Man könnte ja zwischen den Musikdarbietungen Pokemons Ballett tanzen lassen.
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Warum haben die überhaupt PC und nicht Mac beim Fernsehen?
Von mir aus kann der Brokkoli auch gerne eines der beiden Brahms-Klavierkonzerte pfeifen. 🙂
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Ich glaube, Mac gibt es dort höchstens zu essen
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Ha! Da gibt’s doch ein perfektes Konzept. PC raus. Mac rein. Und gleichzeitig kommt der Brokkoli ins TV-Programm UND in die Kantine. 🙂
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Ich habe lange überlegt, welcher Sender den Qualitätsanspruechen genügen würde und bin schliesslich zu dem Schluss gekommen, dass es Really That Low nicht werden sollte 😉
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RTL2 hatte mal ein TOLLES Kinderprogramm. Man kann es kaum glauben, aber es war so.
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Oh! Als ich ein Kind war, gab es den Sender noch gar nicht! Da liefen noch die Dinosaurier durch den Garten oder zumindest die Röhren 🙂
Und nun, da ich nicht mehr beim Fernsehen bin, also nicht aktiv sondern passiv, also aktiv nicht mehr passiv (wenn ich die Worte noch ein bisschen mehr herumjongliere wird es jetzt irgendwie auch nicht besser), habe ich natürlich keine Ahnung, was es überhaupt an Angeboten gibt. Womöglich gar schon einen singenden Blumenkohl und ich weiß von nix…
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