Neulich abends zu Hause: Ein schon sehr müdes Kindergartenkind namens E – weinend und tobend, zwei verzweifelte Eltern, ein blauer Pyjama (Motiv: Teddybär mit Cowboyhut; obwohl wir zwei Töchter haben, sind wir auch anderen Motiven und Farben als Hello-Kitty-Pink, Lillifee-Rosa und Glitzer gegenüber aufgeschlossen).

Die Problemstellung: Das Kind will den Pyjama nicht anziehen, weil es eigentlich gar nichts mehr will außer schlafen, sich dagegen jedoch standhaft wehrt.

E brüllt: „Nein, nicht den blauen Pyjama!

Mama versucht zu motivieren: „Aber da ist doch so ein lieber Bär drauf.

E brüllt: „Nein, nicht den Bärenpyjama!“ und windet sich aus der eben mühsam übergezogenen Hose wieder heraus.

Mama denkt: „Na, das habe ich ja wieder gut hingekriegt.

Sie schaut kurz in den Kleiderschrank, denn ab einem bestimmten Level des kindlichen Übermüdungstrotzanfalles ist jeglicher elterlicher Widerstand zwecklos. Alle anderen  Pyjamas sind in der Wäsche, die einzige Alternative ist genau derselbe Typ Pyjama (dem Doppelpack-Prinzip des Warenhandels sei Dank).

Mama nimmt den identisch aussehenden blauen Pyjama aus dem Regal und meint versöhnlich: „Willst du lieber den Cowboy-Pyjama anziehen?

E wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und schluchzt: „Ja, den Cowboy-Pyjama!

Abend gerettet!


Ein paar Tage später stellte mein Mann, nachdem er E ins Bett gebracht hatte, verwundert fest: „Im Kasten liegen ja zwei gleiche blaue Pyjamas? Auf beiden ist ein Bär mit Cowboyhut drauf – ich dachte, die wären unterschiedlich?“

Mamas Tricks funktionieren manchmal nicht nur bei 3-Jährigen …