Kennen Sie Hugo? Zumindest von seiner Katze oder seinen Fischen werden Sie vielleicht schon gehört haben. Für ihn und seine Haustiere wird so viel getan, dass er gar keinen Finger zu rühren braucht. Oder doch? Womöglich haben Hugo, die Katze und die Fische von all den Taten genauso wenig wie all jene, die sie vollbringen.

Verwirrt?

Wenn es nicht für die Katz war, ist es in Österreich für’n Hugo und manchmal auch für die Fisch(e).

Hugo hat also Haustiere und ich bin davon überzeugt, er steht bei einer Versicherung auf der Gehaltsliste. Oder war Hugo wirklich ein Schmied?

Ich meinerseits habe jedenfalls meine Lektion in Bezug auf Betreuer von Versicherungen gelernt und erkannt: Alles für die Katz! Und natürlich: es gibt sicherlich ganz viele Fälle, die das Gegenteil beweisen, aber mir hilft das auch nicht mehr.

Erster Akt – Von der Vorfreude über die Vorsorge

Als ich meine erste eigene Wohnung bezog, beschloss ich, dass es auch der ideale Zeitpunkt war, vorzusorgen. Erwachsen genug war ich offenbar, um meine Zukunft nun selbst ein wenig abzusichern und auch noch so jung, dass es mich kein Vermögen kosten würde. Letzteres wollte ich mir vielmehr durch den Abschluß der Versicherung aufbauen. Denn eine ganz simple Erlebensversicherung reizte mich nicht. Nein! Finanzmärkte waren mir nicht ganz fremd, also musste es eine fondsgebundene Versicherung sein – mit möglichst viel Ertragschance, sprich möglichst viel Risiko.

Unnötig zu sagen, dass sich dies alles vor der/n großen Finanzkrise/n der letzten Jahre abspielte.

Ein Bekannter arbeitete damals für eine Versicherung. Ich fühlte mich gut beraten und betreut.

Zweiter Akt- Rettungsversuch

Szene Eins – Verärgerung und Alternativen

Kurz nach Es Geburt bekam ich einen Anruf von einem jungen Mitarbeiter der Versicherung. Ich stünde auf einer Liste unbetreuter Kunden. Er würde sich gerne mit mir meine Versicherungen anschauen, alles auf den aktuellsten Stand bringen und sich damit gleich als neuer Betreuer vorstellen.

Schon beim ersten Kind litt ich an Stilldemenz und Baby Blues. Natürlich war mir klar, dass es dem freundlichen Herrn nur um seine Verkaufsziele ging, aber hormonell beeinträchtigt willigte ich ein und erklärte mich bereit zu ihm ins Büro zu kommen. Mit Baby.

Die Anreise dauerte eine gute halbe Stunde, der Termin selbst über eine Stunde. Für E war das ganze lästig, weil es ihren Still- und Schlafrhythmus durcheinander brachte. Daher war es auch für mich mühsam. Quengelndes Kind im Arm während mir mein neuer Betreuer erklärte, wie katastrophal die Performance meiner Versicherung war. Die jährlichen Entwicklungsberichte hatte ich natürlich alle erhalten und kurz betrachtet, aber ich hatte mir nie die Mühe gemacht, die Briefe aus dem Vorjahr hervorzukramen, um einen Gesamtüberblick zu bekommen. Das Risiko war mir auch klar gewesen. Trotzdem war ich – jetzt wo es mir so eindrücklich vorgelegt wurde – etwas enttäuscht darüber, dass jemand, der Gebühren für sein Fondsmanagement kassierte, es nicht besser hingebracht hatte als ich selbst es vermutlich auch geschafft hätte. Und kostengünstiger. Mein „Vermögen“ an den Börsen zu vernichten, dazu brauche ich keine Experten.

Mit einem Haufen Papier – den Vorschlägen für Alternativen – verließ ich das Büro schließlich erschöpft, stillte E in Ruhe im Auto und fuhr wieder nach Hause. Ein ganzer Vormittag war dahin. Bei einem zweiten Termin sollte der Altvertrag „ausgestoppt“ werden und ich den von mir bis dahin ausgewählten Neuvertrag unterschreiben.

Szene Zwei  – Nur Verärgerung

Zum zweiten Termin  reiste ich wieder mit E an. Doch mein neuer Betreuer hatte den Termin vergessen und war nicht da. Ich ließ ihm ausrichten, dass ich Ende des Sommers wieder erreichbar wäre. Er hat sich nie wieder gemeldet.

Dritter Akt- der neue² Betreuer

Szene Eins – Déjà-vu

Kurz, wirklich sehr kurz vor Zs Geburt bekam ich einen Anruf von einem jungen Mitarbeiter der Versicherung. Ich stünde auf einer Liste unbetreuter Kunden. Er würde sich gerne mit mir meine Versicherungen anschauen, alles auf den aktuellsten Stand bringen und sich damit gleich als neuer Betreuer vorstellen.

Déjà-vu.

Ich erklärte dem guten Mann, dass wir uns gerne einmal treffen könnten, ich jetzt aber erst einmal ein Kind bekommen müsse.

Er rief einige Monate später wieder an und wir trafen uns. Erneut Anfahrt von einer halben Stunde, Baby im Schlepptau. Diesmal Z. Der Termin dauerte zwei Stunden. Die erste Stunde sahen wir seinem Laptop zu, wie 1, 2, 3, … von geschätzt einer Zillion Updates installiert wurde. Er erklärte mir, dass die IT-Abteilung vor dem Jahresende noch rasch ein Systemupdate eingespielt hatte. In der zweiten Stunde adaptierten wir eine Versicherung, ich unterschrieb auf einem Signaturpad und er gab mir noch Vorschläge für meine Kinder mit.

Der Herr war freundlich, wirkte kompetent und lösungsorientiert.

Ein paar Tage später, noch vor Jahresende, rief er mich nochmals an, ob ich für die Kinder die Versicherungen abschließen wollte, ich hatte aber noch keine Zeit gehabt eine Entscheidung zu treffen.

Szene 2 – Verärgerung

Zwei Monate später bekam ich ein Schreiben von der Versicherung, das mich über die Verlängerung meines alten Vertrages informierte. Ich rief daraufhin direkt bei der Versicherung an und meinte, dass ich eigentlich auf eine neue Polizze warten würde und was denn mit den Änderungen passiert sei, die ich Ende des Jahres veranlasst hatte. Von all diesen Änderungen war im System aber nichts auffindbar und außerdem hätte ich sie mir sowieso sparen können, weil sie gar nicht notwendig waren.

Szene 3 – Conclusio

Also wie gesagt: Alles für Hugo, die Katz und die Fisch!