A wie Arbeit

  • B.C. (before children):
    • Auslastung durch Arbeit: 80-90%
    • Selbstbestätigung durch Arbeit: 90%
  • A.D. (after delivery):
    • Auslastung durch Arbeit: max. 50%
    • Auslastung durch Kinder: min. 150%
    • Selbstbestätigung durch Arbeit: 75%
    • Selbstbestätigung durch Kinder: 75%
    • Selbstzweifel durch Kinder: 100%

A (mathematical) miracle happens, when a child is born.

B wie Bilderbücher

Anfangs war es sehr gewöhnungsbedürftig von „normalen“ Büchern (Text, Text und noch mehr Text, höchstens mal ein Foto – bei Belletristik – oder ein paar Grafiken – bei Fachbüchern) wieder zu Bilderbüchern zurückzukehren und auch noch Begeisterung mitzubringen. So wenig Text, oft noch nicht einmal besonders informativ: „Der Hund bellt“, Semantik einer Doppelseite!

Na gut, so schlimm war die Umgewöhnung dann auch wieder nicht, immerhin kannte ich aus dem Büro ja noch die Projekt-kick-off Präsentationen von super teuren Beratern für spitzenverdienstzugehörige Manager – alles high level, alles nur „bla“ und nette Bildchen.

Mittlererweile betreibe ich aufwendige Recherchen, bevor ein Bilderbuch gekauft wird. Zu oft wurde ich schon enttäuscht: häßliche, lieblose Zeichnungen und schlechte oder sogar vor Grammatikfehlern strotzende Texte! Nicht mit mir! Nicht mehr, wenn es sich vermeiden lässt.

Und ich habe sogar schon meine persönlichen Lieblingsbücher, Lieblingsillustratoren und -texter. Leider überschneidet sich mein Geschmack nur zum Teil mit jenem meiner 2-jährigen Tochter. Dann lese ich meine Favoriten halt mit der Babytochter. Z ist noch nicht so wählerisch und kaut momentan eigentlich begeistert an jedem Blatt Papier, das sie erwischen kann.

C wie Chaos

Kinder erzeugen das Chaos mit einem einzigen Flügelschlag.

Die Mutter beherrscht das Chaos zwar nicht, aber sie räumt dann stundenlang alles wieder auf.

D wie Dickkopf

Die Persönlichkeit von Kindern kommt schon sehr früh zum Vorschein. Der Dickkopf auch.

Mir ist es völlig rätselhaft, woher E ihren Dickkopf haben könnte: In meiner Familie mütterlicherseits gab es nur Sturschädel, väterlicherseits einige Querköpfe.

Also kann es eigentlich nur aus der Familie meines Mannes kommen!

E wie Engelsgeduld

In Gedanken höre ich meine Schwester und meinen Mann schallend lachen, wenn ich behaupte, ich habe eine Engelsgeduld entwickelt oder bin zumindest dabei, sie zu bekommen, oder vielmehr sie mir zu erarbeiten, schwer zu erarbeiten.

Wenn ich mit meiner Geduld am Ende bin, kann ich zum Glück auf meine große Flexibilität zurückgreifen (wieder schallendes Gelächter im Hinterkopf).

F wie Figur

Die ist spätestens seit dem 2. Kind nachhaltig gestört.

Zumindest bei mir.

Bei allen anderen in der Rückbildungsgruppe natürlich nicht. Die sahen schon 3 Wochen nach der Geburt wieder aus, als kämen sie gerade aus dem Fitneßstudio. Und ich meine als Trainerin, nicht als eine der verzweifelten Couch-Potatoes, die sich das überteuerte Jahresabo „mit Gratisfruchtsaft bei jedem 10. Besuch“ als Motivationsschub gekauft haben, um endlich etwas für die Figur zu tun und es immerhin schon ganze zweimal (in 7 Monaten) fast bis zum Bauch-Bein-Po Kurs geschafft hätten.

G wie graue Haare

Die werden merklich mehr, umso länger die Trotzphase meiner Tochter andauert

H wie herumhetzen

Es scheint ein eigenes physikalisches Gesetz bezüglich Masse und Kraft zu geben, welches besagt, dass von zwei Massen immer dann eine die gesamte Kraft der Mutter benötigt, wenn es die andere auch tut. Sprich, gesetzmäßig

  • fallen bei Tisch immer mindestens zwei Dinge gleichzeitig hinunter
  • krabbelt die Babytochter zum ersten Mal frei im Wohnzimmer herum, wenn die ältere Tochter das volle Topferl beim Aufstehen umstößt und sich der Inhalt über den Wohnzimmerboden ergießt
  • steht die Babytochter das erste Mal im Gitterbett auf – und die Mutter kann den Fotoapparat nicht finden – während die ältere Tochter gerade versucht, das Bobby Car statt eines Stockerls zum Hinaufklettern zu verwenden, und auf die Nase fällt

I wie impfen

Kaum hat man selbst Kinder und lässt sich von „Doktor Google“ beraten, schon ist man mitten in der Impfdebatte angekommen. Fragt man dann noch im Bekanntenkreis herum, ist der eigene Seelenfrieden vollends dahin.

Das ist kein Kaffehauskränzchen mit seichtem Tratsch. Nein! Da werden die ganz schweren Geschütze aufgefahren auf beiden Seiten. Und ich als Mutter mittendrin zittere bei jeder Entscheidung für oder wider Impfung noch viel mehr als meine Tochter, wenn sie eine Nadel zu Gesicht bekommt.

Tage- und wochenlang quält sich die gutgebildete Mittelschichtfrau, die dem natürlichen Lebensstil verbunden ist, damit ab, um herauszufinden, wo genau die Wahrheit zwischen Wissenschaft, Pharmalobby und esoterischer Hysterie liegen mag.

J wie jede freie Minute zählt

sie auch Z wie Zeit

K wie Kinderkrippe

Meine E wechselte mit Jahresbeginn von der Krippe in den Kindergarten. Der Abschied fiel denkbar schwer. Also, weniger meiner Tochter, sondern vor allem mir. Ich hatte mich so an das nette Team, die familiäre Atmosphäre und die Vertrautheit in den Gesprächen beim Abholen gewöhnt. E ist mächtig stolz, dass sie jetzt schon zu den „Großen“ gehört und in den Kindergarten gehen darf,aber mir fehlt die Krippe noch ein kleines bißchen…

E weiß oder begreift aber auch noch nicht so ganz, dass sie die Freunde aus der Krippe nur noch gelegentlich treffen wird:

Es ist morgens. Ich nehme ihr Gewand aus dem Kasten.

E: „Wo fahren wir heute hin?“

Ich: „In den Kindergarten.“

E: „In den großen oder den kleinen [aka Krippe]?“

Ich: „In den großen.“

E: „Schon wieder?“ und grinst vergnügt.

L wie Lena, Lisa, Lara, Laura, Laurenz und Lorenz

Wieso?!

Es ist schwer genug sich in eine neue Gruppe zu integrieren, aber müssen dann alle anderen auch noch ähnlich heißen? Wie soll ich mir da jemals die Namen der neuen Freunde meiner Tochter merken können? Ich tue mir mit der Zuordnung von Namen und Gesichtern ohnedies schwer.

Sind die Eltern dieser Kinder schon vor der Geburt ihres Nachwuchses einem Geheimbund beigetreten. Was ist nur mit „Michaela, Claudia, Stefan und Thomas“ passiert? Das sind doch auch schöne Namen und ich hätte vielleicht den Anflug einer Chance gehabt, nicht ständig die anderen Eltern vor den Kopf zu stoßen, wenn ich ihr Kind wieder mit dem falschen Namen anrede.

M wie Mittagsschlaf

Es wäre ein Segen, aber er ist nicht jedem gegeben und wenn schon, dann bestimmt nicht allen zur gleichen Zeit.

N wie Nein

Das häufigste Wort während der Trotzphase.

O wie Ordnung

So gut wie nicht mehr existent bzw. flüchtig wie ein scheues Reh – siehe auch C wie Chaos

P wie Planung

Planung ist reine Makulatur. Ein grobes Konzept von dem, was man machen will, sollte man schon im Kopf haben, aber wenn es dann ganz anders kommt, gelassen bleiben (siehe Engelsgeduld).

Q wie Quietschen

Lieblingsbeschäftigung 2-jähriger Kinder. Ausdruck von Lebensfreude und Feldexperiment, um Grenzen der Leidensfähigkeit erwachsener Menschen auszutesten.

Achtung: Das gemeinsame Quietschen eines kleinen Kinderchors (also mehr als ein Kind) kann und wird Ihr Hörvermögen nachhaltig schädigen! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie die Kindergärtnerin ihres Vertrauens – aber vergessen sie nicht ein Megaphon mitzunehmen, damit sie Sie überhaupt hören kann.

R wie Reminiszenz

Alles kommt zurück! Enkel sind die perfekte Rache.

Längst vergessene Szenen aus meiner eigenen Kindheit tauchen vor meinem inneren Auge auf, während ich mich kopfschüttelnd frage, woher das Kind die neusten Faxen haben könnte und wie ich damit als Mutter umgehen soll.

Genau in den Momenten, in denen ich nicht mehr weiter weiß, erkenne ich mich selbst in meiner Tochter!

Erst heute weiß ich zu schätzen, was meine Mutter einst für mich geleistet hat.

DANKE!

S wie Singen

habe ich mit den Kindern wieder entdeckt – nach einer kurzen glanzlosen Karriere im Volksschulchor. Kinderlieder haben meist sehr eingängige Melodien, aber manchmal sogar mehr als 3 Strophen! Z.B. „Die Vögel wollten Hochzeit machen“ – eine echte Herausforderung für das Gedächtnis.

Gemeinsames Singen macht großen Spaß und Lieder umtexten auch. E liebt selbst zusammengestückelte Medleys und will in ihrer Kreativität nicht durch meine lyriktreuen Wiedergaben gestört werden: „Nein Mama! Du singst nicht! Nur ich singe!“

Na wenigstens kann ich getrost behaupten, die Leidenschaft dafür hat sie von mir.

T wie Trennungsschmerz

Babies haben Phasen, wo der Trennungsschmerz schon beginnt, wenn die Mama noch nicht einmal aus dem Blickfeld verschwunden ist.  Ein auch noch so kurzes Verlassen des Raumes ist dann auf jeden Fall begleitet von tränenreichem, lauten Wehklagen. Auf seiten des Kindes der Trennungsschmerz, auf seiten der Mutter der müde aber unerfüllt bleibende Wunsch, doch zumindest ein paar Minuten im Badezimmer Ruhe zu haben.

Erst abends herrscht die den ganzen Tag über herbeigesehnte Stille. Alle liegen friedlich in ihren Betten. Nur die Mutter ist noch wach und betrachtet voller Freude und Liebe die neuesten Fotos ihrer Kinder. Es ist so ruhig – das Lachen und Brabbeln der beiden fehlt ihr.

Zumindest bis sie in der Nacht mindestens einmal aufstehen muss, weil – selbstverständlich gleichzeitig – das Baby Hunger bekommt und die größer Tochter einen Albtraum hatte und es mindestens zwei Stunden dauert, bis alle wieder im Bett sind.

Dazu einer meiner Lieblings Comic Strips:

Wanda is writing a letter

U wie unglaublich schön, unglaublich schwierig und einfach unglaublich

Muttersein ist bislang der schwierigste, aber auch der schönste Job, den ich je hatte und er kommt sogar mit der Garantie, dass ich ihn lebenslang ausüben darf. Es ist also ein bißchen wie eine Definitivstellung (Unkündbarkeit) bei den Beamten, nur dass man als Mutter selten „eine ruhige Kugel schieben“ kann.

Der Dank für die vielen Mühen, Sorgen und manchmal auch mißlingenden Erziehungsversuche sind unglaubliche schöne Momente mit der Familie.

Ich kenne nichts Vergleichbares, das auch nur annähernd so wunderbar wäre.

V wie vergeßlich bis verwirrt

Seit ich zum zweiten Mal Mutter wurde, ist es um mein Gedächtnis geschehen.

Gestern ging ich zweimal in das Arbeitszimmer meines Mannes, um … Ja, warum nur? Immer, wenn ich dort angekommen war, fiel mir ein, dass ich unbedingt noch die Wäsche aus der Waschmaschine herausnehmen und aufhängen sollte, der Mülleimer schon wieder voll war usw. Dringliches vor Wichtigem, könnte ich jetzt behaupten. Wenn ich doch nur wüßte, ob es überhaupt wichtig war, was ich eigentlich in dem Zimmer tun wollte?

W wie Wissen

Bei der Zweitgeborenen meinte ich, alles zu wissen was auf mich zukommen würde.

Gemäß Murphys Gesetz kam dann alles ganz anders.

X wie Xylophon

„Ich mache Musik“ ist ein oft gehörter Satz bei uns zu Hause. Dann wird es laut. Meine Tochter hämmert auf das Xylophon ein und singt dazu liebliche Weisen wie „Stillige Nacht“ oder „Alle meine Enten/Puppen/Mamas“ (die kreativen Variationen sind unerschöpflich).

Musik würde ich das ganze jedoch eher nicht nennen, eher lärmende Disharmonie.

Wenn das Glockenspiel verstummt, kehrt aber längst noch nicht Friede ein, in unser Zuhause. Dann erst heißt es wachsam sein als Mutter, denn Schlägel und eine kleine Babyschwester, die fasziniert zugesehen und -gehört  hat, sind eine gefährliche Kombination.

Wer hat sich nur überhaupt so ein Kinderspielzeug einfallen lassen?! Da wird höchstens auf den Nerven der Eltern herumgetrommelt und dann die Schwester verklopft!

O.K., wahrscheinlich lautet die Frage richtig: Wer hat sich nur einfallen lassen, so ein Ding unserer Tochter zu schenken?!

Y wie Ylvie und wie in Ilvy

Mit Kindern kann man sich endlich die ganzen Kinderserien aus der eigenen Kindheit wieder anschauen. Also, die 80er und 90er Originale, nicht irgendwelche 3D-Remakes mit peinlich aufgemotzten Titelmelodien.

Da gehört natürlich auch „Wickie und die starken Männer“ dazu. Mein Favorit aus der Wikingerserie: die kleine Ylvie.

Das Y am Anfang hat sich mir eingeprägt und dann … lernt meine Tochter ein Mädchen kennen, das Ilvy heißt. In jeder Kurznachricht, um den gemeinsamen Spielplatzbesuch zu vereinbaren, vermassle ich die Schreibweise! Sorry dafür, liebe Ilvys Mama! Mein Namensgedächtnis war nie gut und wurde durch die Stilldemenz noch viel, viel schlechter (siehe auch L).

Z wie Zeit

Wird vom knappen Gut zum seltenen Gut